[REZENSION] Das Feuerzeichen - Francesca Haig

Sonntag, 3. Januar 2016


Als Zwillinge geboren, zu Feinden erzogen

Vierhundert Jahre in der Zukunft: Durch eine nukleare Katastrophe wurde die Menschheit zurück ins Mittelalter katapultiert. Es ist eine Welt, in der nur noch Zwillinge geboren werden. Zwillinge, die so eng miteinander verbunden sind, dass sie ohne einander nicht überleben können. Allerdings hat immer einer von beiden einen Makel. Diese sogenannten Omegas werden gebrandmarkt und verstoßen.

Es ist die Welt der jungen Cass, die selbst eine Omega ist, weil sie das zweite Gesicht besitzt. Während sie Verbannung, Armut und Demütigung erdulden muss, macht ihr Zwillingsbruder Zach Karriere in der Politik. Cass kann und will diese Ungerechtigkeit nicht länger ertragen und beschließt zu kämpfen. Für Freiheit. Für Gerechtigkeit. Für eine Welt, in der niemand mehr ausgegrenzt wird. Doch die Rebellion hat ihren Preis, denn sollte Zach dabei sterben, kostet das auch Cass das Leben …



Ich hatte immer gedacht, sie würden nachts kommen, stattdessen ritten die sechs Männer zur heißesten Zeit des Tages über das Flachland




Dieses Buch ist ein Buch der Gegensätze. Aber eines weiß ich definitiv: Es ist etwas Besonderes und hat mich einfach beeindruckt. 

Der Klappentext zeigt bereits alles auf, was man wissen sollte und die Idee ist einfach fantastisch! Unsere Welt ist zerstört, aufgrund der Technik, wie man sagt und die Welt danach, die, in der Cass nun lebt, besteht nur aus Zwillingen: einem perfekten und einem mit einem Makel. Eine Zweiklassen-Gesellschaft, die hier ins Extreme getrieben wird, vor einem nahezu apokalyptischem Setting. Zum Inhalt möchte ich nicht mehr sagen... ihr sollt diese Geschichte für euch selbst erleben. Der Anfang ist Spannung pur und ziemlich rasant, unheimlich spannend und fesselnd, da man sofort in Cass Welt geschleudert wird. Den Anfang hätte man nicht besser setzen können! Chapeau! Generell war der ganze Aufbau der Geschichte mehr als durchdacht und einfach intelligent. Dieses Buch war so anders und dafür liebe ich es. Es war fesselnd, obwohl es nicht zwingend spannend war, emotional, obwohl der Schreibstil dies nicht zuließ und eigentlich beinahe keine Emotionen auch so beschrieben wurden, es wirkte immer distanziert und gleichzeitig stand man eben nicht nur daneben.



Cass.. ICH war Cass, ich wollte Cass sein! Eine tolle Protagonistin. Kip war dafür sehr farblos und hatte wenig Tiefe, was aber insgesamt wenig störte. Dafür war Piper.. wow.... Ich mochte Piper :D

Dieses Buch erzählt seine Geschichte langsam, es setzt einen Stein auf den nächsten und man erlebt die Jahre, die vergehen, durch den Aufbau und den Stil mit Cass zusammen. Das kann langatmig sein, wenn man sich nicht darauf einlässt. Aber von dieser Struktur lebt diese Geschichte! Der Anfang ist rasant und das Ende genial, der Mittelteil umwebt einen langsam, still und leise, zieht einen beinahe sanft in die Geschichte und weiht einen in alles ein, sodass man dieses Buch nicht mehr weglegen will. Diese Dystopie ist wie ein Flüstern!

Der Heyne Verlag hat sich hier einen wahren Schatz geangelt und falls dieses Buch verfilmt werden sollte, mache ich Freudensprünge! Die Geschichte würde ich so gerne sehen. Also hier eine klare Leseempfehlung. Ich habe es geliebt und freue mich unglaublich auf Band 2, der im Mai erscheint!


FAZIT 
Eine gelungene Dystopie,  die wie eine stille Erzählung wirkt, mit viel Liebe zum Detail ausgearbeitet und mit einem Spannungsaufbau, der dem Festhalten einer Würgeschlange gleicht: Es nimmt einen lautlos mit jedem Atemzug mehr ein, still und leise, und man kann nichts dagegen tun. Für alle Dystopiefans, die nicht auf jeder Seite eine Explosion brauchen und für die sich eine Geschichte auch langsam entwickeln kann.



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