Interview J.D. Grönhoff

1) Wolltest du schon immer Autorin werden?


Nein, als konkreten Berufswunsch hatte ich Kind Gärtnerin – wobei ich, selbst als ich noch nicht schreiben konnte, mir Geschichten ausgedacht und dann Erwachsenen diktiert habe. Ich hätte es also ahnen können… Mittlerweile kann ich ja zum Glück selber schreiben, aber ganz lange habe ich das auch nur als geheimes Hobby getan. Hätte ja jemand lesen können, ogottogott! Mittlerweile bin ich da ganz entspannt und bezeichne mich einfach als ambitionierte Hobbyautorin aus Leidenschaft.


2) Wann und wo schreibst du am liebsten?


Meistens abends und die besten Ideen kommen genau dann, wenn man den Mauszeiger schon über dem „Herunterfahren-Button“ schwebt und der Wecker todsicher am nächsten Morgen in aller Frühe klingelt. Aber wenn die Muse vorbeikommt, muss der Muse gehorcht werden – da wird es dann auch mal deutlich nach Mitternacht.
Meistens throne ich auf dem Sofa, tausend Kissen im Rücken, Laptop auf dem Schoß. Wenn ich mir richtig vornehme, eine bestimmte Szene zu schreiben, setze ich mich auch mal an den Schreibtisch. Ich habe es gern ruhig beim Schreiben, Musik brauche ich ganz selten, aber Hintergrundgeräusche stören mich auch nicht besonders – ich kann mich hervorragend in meinen Kopf zurückziehen, Ideen ausbrüten und Protagonisten über Stock und Stein jagen. 


3) Was machst du neben dem Schreiben gerne? Was sind deine Hobbies?


Im Augenblick bleiben andere Hobbies eher auf der Strecke, der Tag hat ja nur 24 Stunden – Brotjob, Schreiben, Schlafen und Partner und Freunde unter einen Hut zu bekommen, reicht mir meist völlig. Wenn es mich aber mal wieder überkommt, male und zeichne ich gern, setze mich an die Nähmaschine, hole meine Gitarre raus oder widme mich dem Planen meines Balkondschungels für nächstes Jahr. 


4) „Blutsilber – Die Zeichnung der Feuerträumerin“ ist dein erstes Werk. Was verbindest du damit und würdest du uns etwas über das Buch verraten?


Wie das so mit Erstlingen ist, hat das Manuskript dafür wirklich lange Jahre in der Schublade geschlummert. Ich gebe nur einen Tipp: Die ersten Versionen wurden noch auf 3,5-Zoll-Disketten gespeichert… Im Laufe der Zeit hat sich die Richtung immer mal wieder minimal geändert, bis ich mich dann irgendwann, nach Studienabschluss und als sich mein Leben endlich mal ein wenig beruhigt hatte, es komplett überarbeitet habe und aus über 800 Seiten Rohtext einen ersten Band gezimmert habe. 
Ich mag die Charaktere aber trotzdem nach wie vor, sie sind auch zusammen mit mir gewachsen. Ich schicke sie zwar zum Teil durch Höllenqualen, gleichzeitig blüht da aber eine zarte Romanze auf – ich mag eben Extreme, die sich irgendwie verbinden lassen und den Leser durchs Buch jagen. Vielleicht schreibe ich irgendwann mal etwas Lieblicheres – im Augenblick gefallen mir gefährliche, absurde Situationen und abgründige Emotionen und Handlungen aber ganz gut!

5) Was verbindest du mit Selfpublishing und was bedeutet es für dich? Warst du schon auf der Suche nach einem Verlag oder genießt du es, frei über dich und deine Werke entscheiden zu können?


Ich habe lange mit mir gehadert, überhaupt zu veröffentlichen. Zum Selfpublishing bin ich ein bisschen wie die Jungfrau zum Kind gekommen: Huch, so was gibt es? Mal schlau machen… passt… Und ab da habe ich überhaupt nicht mehr groß über Verlage nachgedacht. Das kommt jetzt tatsächlich erst wieder. Ich habe gern alles selbst in der Hand, aber ich sehe auch, dass man, um einigermaßen sichtbar zu werden bzw. zu bleiben, viel dafür tun oder ganz viel Glück haben muss. Ein Verlag ist da bestimmt nicht verkehrt – einfach aus dem Grunde, dass sich der arme Schreiberling, also ich, sich mehr aufs Schreiben konzentrieren kann und „den Rest“ jemand anderes übernimmt. Verlag wäre schön – aber nicht notwendig.

6) Die Quickies:


- Blau oder Rot
Beides – ich mag Lila so gern. Aber wenn ich mich entscheiden muss: Rot.

- Tag oder Nacht
Nacht. Abenddämmerung, um genau zu sein.

- Buch oder Ebook
Mittlerweile eher Ebook bei Büchern, die ich mal eben nebenbei lese. Bücher, die wirklich toll sind, habe ich gern auch als Paperback im Regal stehen.

- Auto oder Bus
Auto!!!

- Sommer oder Winter
Ich bin ein sommerliebendes Winterkind.

7) Wo schreibst du am liebsten? Hast du Schreibrituale?


Ich habe keine Schreibrituale. Ich habe eher Anzeichen, dass ich JETZT schreiben muss: Mit den Gedanken woanders, schwer ansprechbar, leicht gereizt – bis ich das beruhigende Klackern der Tatstatur unter meinen Fingern fühle. Dann ist alles gut. Egal, ob auf dem Sofa oder Schreibtisch oder Gartenstuhl.

8) Hast du Haustiere?  


Meine Familie hatte früher einen Rauhaardackel, der ist aber schon viele Jahre verstorben. Seitdem liebe ich Dackel, wirklich, ich liebe sie und bin kurz nicht mehr zurechnungsfähig, wenn so ein kleines knuffiges Vieh mir über den Weg rennt. Irgendwann gibt es auch wieder einen.

9) Hast du ein aktuelles Projekt, an dem du arbeitest? Wir sind neugierig ;)


Na klar! Ich arbeite an der Fortsetzung von Blutsilber, „Die Geliebte des Gezeitenkönigs“ ist der Arbeitstitel, und an einer Wassernixenstory, die ich nur endlich mal zu Ende schreiben müsste: „Die Verbannung der Wasserflüsterin“. Ansonsten gibt es noch ein geheimes Projekt, aber dazu kann ich erst im Oktober was sagen


10) Was ist dein Wunsch für die Zukunft und was möchtest du noch gerne loswerden?


Mein persönlicher Wunsch in Bezug auf mein Autoren-Dasein ist, dass ich immer genügend Zeit finde und auch den Mut, die Zeit von mir einzufordern. Mein Traum ist es, vielleicht in zwei, drei Jahren ein Nebeneinkommen darüber zu haben, dass ein Teilzeitjob denkbar wäre – dann hätte ich wiederum mehr Zeit zum Schreiben, das wäre so cool… Schreiben entspannt und macht mich wirklich glücklich. Ich habe lange gebraucht, um das wirklich zu schnallen – und jetzt hält mich nichts mehr davon ab. Außer vielleicht diese blöden 24-Stunden-Tage.


Danke liebe Jaane :)

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