Interview Marie Graßhoff - Autorin


1.Marie! Was sollte man über dich wissen? 


Erst einmal freue ich mich sehr über das Interview und bin schon sehr gespannt auf die Fragen. Mein Name ist Marie Graßhoff, ich bin 24 Jahre alt und bereits seitdem ich denken kann ein großer Literaturfan. Weil ich immer „etwas mit Büchern“ machen wollte, habe ich nach dem Abitur mein Dörflein verlassen und bin in die „große Stadt“ gezogen, um Buchwissenschaft und Linguistik zu studieren. Nach dem Bachelor zog es mich dann aber in eine ganz andere Richtung – und seit bereits 2 Jahren bin ich nun Social Media & Community Manager in einer großen Agentur für Kommunikation. Die Betreuung meiner Communities hat zwar nicht viel mit Büchern und Schreiben zu tun, bietet mir aber unglaublich vielfältige Aufgabenfelder, in denen ich mich sehr wohlfühle. 

Wenn ich nicht gerade arbeite oder schreibe, bin ich privat in vielen sozialen Netzwerken unterwegs, lese, fotografiere, zeichne (mittelmäßig gut), singe (weniger als mittelmäßig gut), bastle Grafiken (das lerne ich gerade noch) und tobe mich auf jede Art und Weise kreativ aus, die mir gerade so in den Sinn kommt. 

Sonst noch was? Tja, ich liebe es, Zeit in meiner Heimat zu verbringen, bin durch meinen Papa ein großer Science Fiction Fan, gehe unheimlich gern ins Kino, liebe Marvel-Filme, trage gern bunten Nagellack, mag Erdnussbutter und gebe allen Dingen, die ich besitze, einen Namen.


2.Du bist Autorin und nun auch Coverdesignerin. Dein Beruf hilft dir da ein wenig oder? Wie hat das mit dem Schreiben, dem Zeichnen und den graphischen Dingen angefangen? Warum hat es dich nicht mehr losgelassen?


Als Coverdesignerin würde ich mich noch nicht so ganz bezeichnen, da ich das ja erst seit Kurzem mache. Aber ich habe durchaus Spaß an beidem, ja! 

Mein Beruf hat mit diesen Tätigkeiten aber nicht ganz so viel zu tun – höchstens mit meinen Social Media Auftritten. Allerdings hatte ich schon immer ein gutes Gespür für Social Media und dafür, wie und was ich am besten kommunizieren sollte. Das ist bei mir weniger Berechnung – sondern ich spreche, schreibe und bastle einfach aus dem Bauch heraus. Durch meinen Beruf kann ich viele Dinge begründen, die mir (social-media-technisch) richtig erscheinen. Das Schreiben und das Designen sind aber eigenständige Tätigkeiten, die ich mir vollkommen unabhängig davon erarbeitet habe.

Beim Schreiben gab es eigentlich nie einen richtigen Anfang. Ich bin der geborene Büchermensch. Sobald ich das Lesen gelernt hatte, verschlang ich jedes Buch, das mir unter die Finger kam. Und seitdem ich schreiben kann, schreibe ich. Geschichten, Gedichte, Romane, Gedankensplitter, Träume. Und als ich noch nicht schreiben konnte, zeichnete ich die Ideen und Gedanken in meinem Kopf auf. Meine Geschichten durchdringen mich und mein Leben von Kopf bis Fuß – bereits seitdem ich existiere. Und so lange werden sie auch ein Teil von mir sein. 

Das Designen begann erst später und eher hobbymäßig. Weil ich schon immer im Internet unterwegs bin, habe ich mir irgendwann antrainiert, mir selbst Grafiken zu basteln. Und sei es nur für die Signatur eines Forums. Von daher eine sehr unromantische Geschichte. Es macht mir riesigen Spaß und es gibt noch viel zu lernen! 


3.Kernstaub. Ich habe es auf dem Kindle. Endlich! Und ich bin gespannt, was mich in deiner Welt erwartet. Für alle, die es nicht kennen: Was müssen wir über dein Buch wissen und wie viele Teile wird es geben?


Juhu! Dann schon mal viel Spaß beim Lesen ;)

Kernstaub wird eine Trilogie ziemlich gewaltigen Ausmaßes werden. Allein der erste Band ist bereits über 800 Seiten dick, was viele Leser erst einmal abschreckt. Aber es gibt auch unheimlich viel Inhalt zwischen den Seiten. So viel, dass ich hoffe, ihn überhaupt in diesen 3 Bänden unterzubekommen.

Die Science Fantasy Trilogie handelt von einer jungen Frau, die schon viel zu lange Teil unserer Welt ist. Die vergessen hat, dass sie bereits seit Hunderten von Leben vor den Wächtern des ewigen Systems flieht und dass sie sterben soll, um alle anderen Seelen zu retten.
Kernstaub handelt von unserer Welt und von uns Menschen. Vom Größten, das uns alle ausmacht, bis hin zum Kleinsten. Von Göttern, Kriegen, Universen, Dimensionen und Liebe. Und von winzigen Momenten, die den Lauf des ganzen Universums bestimmen. Von den kleinsten Entscheidungen, und davon, dass alles von allem beeinflusst wird.  

Die Trilogie ist in gewisser Weise eine Ode an alles, was in dieser Welt nicht stimmt. Ein Blick in dunkle Seelen und die Abgründe des Seins. Sie ist eine Verkörperung von der allgemein sehr wandelbaren Vorstellung davon, was Perfektion bedeutet – und was uns und unser Universum ausmacht. 

Wie man sieht: Ziemlich viel zu erzählen. Deswegen werden der zweite und der dritte Teil der Trilogie gespalten werden, um den Druck zu ermöglichen. Kernstaub, Weltasche und Nebelecho – das sind die Übertitel. Und so wird es dann aussehen:

Kernstaub - Über den Staub an Schmetterlingsflügeln
Weltasche 1 - Über das Gift an Quallenmembranen
Weltasche 2 - Über das Öl in Wolkengebirgen
Nebelecho 1 - Über das Blut an Falkengefieder
Nebelecho 2 - Über das Licht in Stahluniversen
Nebelecho 3 - Über das All in Splittergedanken


4.Was bedeutet das Schreiben für dich? 


Ich könnte mich jetzt kurz fassen und schreiben: Alles. 
Aber mich kurzzufassen ist nicht wirklich meine Art, deswegen erkläre ich mich kurz. Das Schreiben ist für mich kein Hobby. Nicht wirklich. Es ist wie essen. Wenn ich es nicht tue, dann gehe ich langsam ein. Das Schreiben ist meine Art, mich auszudrücken. Die einzige Art, die für mich wirklich zählt. Ich habe das Gefühl, dass, wenn ich einmal all meine Romane beendet habe, nicht mehr viel übrig sein wird, das es noch zu sagen gibt. Ich schreibe einfach, bis ich ganz in das Papier geflossen bin. Das ist mein Lebensziel.

Dabei ist das Verfassen von Romanen eine ganz eigenartige Angelegenheit für mich. Denn ich bin nicht nur Künstler. Ich bin auch Architekt. Wenn man mich über das Schreiben sprechen hört, klingt es sicherlich, als wäre ich ein Mensch, der komplett von seiner Leidenschaft gesteuert wird. Aber das ist tatsächlich nur eine Seite der Medaille. Ich schreibe nicht mehr nur, wenn die Muse mich küsst, sondern ich schreibe immer.  Und ich schreibe extrem strukturiert.
Durch meinen sehr vollen  Alltag, musste ich einen Weg finden, meine verbliebene Freizeit effizient zu nutzen. Ich musste also lernen, meine Kreativität richtig zu kanalisieren und in ordentliche Bahnen zu lenken. Und ich musste lernen, all die Wirrnis in meinem Kopf, all die Bilder und Gedanken in sinnvolle Storylines zu packen. Das erfordert extrem viel Energie, wenn man so viele Worte und Bilder in sich hat, die heraus wollen. Aber das ist ja die Herausforderung am Autorsein.

Schreiben bedeutet für mich, so zu sein wie ich bin. Und das zu erzählen, was ich denke. Unabhängig davon, ob das erst einmal jemand liest oder nicht. Aber tief im Inneren wünsche ich mir eins ganz klar: Ich wünschte, ich könnte etwas schreiben, das die Welt verändert. Auch wenn es naiv klingt. 


5.Wann kam dir die Idee für Kernstaub und wie lange hast du an diesem Buch gesessen?


Die Idee zu Kernstaub durfte ein wenig in meinem Kopf reifen, bis sie in der Form stand, wie sie jetzt aussieht. Inspiriert hatten mich verschiedene Situationen. Ein düsterer Sonnenuntergang während einer stillen S-Bahn-Fahrt. Träume. Die Sterne. Eine Taschenuhr, die praktisch aus dem Nichts auftauchte. Und die langsam in mir keimende Vorstellung davon, dass mit unserer Welt vielleicht Dinge vorgehen, die so groß sind, dass eine Lebensspanne nicht ausreicht, um sie zu bemerken.

Das „System“, um das es in Kernstaub geht, war anfangs nur eine Ansammlung von Dimensionen, durch die eine Gruppe Jugendlicher reiste. Hätte ich an diesem Punkt aufgehört, die Idee immer und immer wieder in meinem Kopf umherzuwälzen, wäre Kernstaub jetzt ein ganz anderer Roman. Aber ich dachte weiter. Ein halbes Jahr lang, bis die Idee in der Form stand, wie sie jetzt ist. 

Das Schreiben dauerte dann 2 Jahre. Und die Überarbeitung ein weiteres Jahr. Dann nochmal ein Jahr intensive Arbeit mit Testlesern, Korrektoren und Co., bis das finale Cover stand und wir das „Büchlein“ drucken konnten. 


6. FOTOCHALLENGE :D Zeig es uns in Bildern! 

Du und dein Arbeitsplatz

Da ich mich grundsätzlich nicht beim Schreiben fotografieren lasse, zeige ich mal nur ein paar Arbeitsplätze von mir. Vor dem Kamin bei meinen Eltern, oder voll ausgestattet in meiner Schreibecke in Mainz. Ganz selten sieht man mich auch mal am Schreibtisch sitzen. Aber nur, wenn der Ausblick schön ist und sich lohnt.







Dein Gesichtsausdruck, als du es geschafft hattest: Das Buch war veröffentlicht!

GENAU so :D



7. Die Quickies

Zeitreisen oder  Fliegen?
Zeitreisen

Schokolade oder Karamell?
Schoki!

Happy End, ja oder nein?
So, wie es zur Geschichte passt.

Morgenmuffel oder Frühaufsteher?
Ich wäre gern Frühaufsteher. Leider kollidiert das mit den Vorstellungen meines Körpers.

8.Was sind deine Pläne und Wünsche für die Zukunft?


Da bin ich ganz pflegeleicht, denke ich. Ich mache viele Dinge, aber ich lasse auch vieles auf mich zukommen. Solange ich genügend Zeit zum Schreiben und Kreativsein habe, habe ich immer eine gewisse Grundzufriedenheit, die mir so schnell nicht abhandenkommt. Deswegen werde ich immer nach einem Leben streben, in dem ich so viel Zeit für meine Leidenschaften habe, wie möglich.

Bei allen anderen Dingen gibt es einfach zu viele Variablen und Möglichkeiten. In nächster Zeit wird es bei mir einige Veränderungen geben, aber wohin mich das Ganze führt, kann ich noch nicht sagen. Ich weiß nur eins: Dass ich ein Leben möchte, in dem ich mich auf jeden Tag freuen kann. An jedem Tag. Ein Leben, in dem ich morgens aufstehe und mich darauf freue, das zu tun, was mein Job ist. Ein Leben, in dem ich alle Faktoren vereinen kann, die mir viel bedeuten. Arbeit, Familie, Freunde, Kreativität, Entspannung. Und ich werde immer alles geben, um dieses Gleichgewicht zu finden und zu behalten. 

Mehr plane ich kaum, denn mehr wünsche ich mir nicht. So einfach ist das :)


9.Ganz unter uns: Wer ist dein Bookboyfriend? ;)

Haha, gute Frage! Ich muss gestehen, es gibt für mich schon seit 10 Jahren nur einen wahren: Howl aus „Howl‘s moving Castle“. Hach.

10.Was möchtest du noch gerne loswerden? 

Ich habe ehrlich gesagt das Gefühl, schon viel zu viel geplaudert zu haben. Deswegen nur noch ganz knapp: Vielen Dank für dieses tolle Interview, Ava. Und generell für das tolle Event, ich bin schon sehr gespannt auf mehr. Ich grüße meine Freunde und Familie … Quatsch ;) Lieben Gruß an alle Leser und Interessenten und … Menschen :D Und wer noch Fragen an mich hat, kann mir jederzeit schreiben!



Danke Marie, für dieses farbenfrohe Interview :D <3



2 Kommentare:

  1. Wow, ein tolles Interview. Selten habe ich eines gelesen, das solche Leidenschaft zeigt. Wirklich toll Ava und Marie ❤

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  2. Was du über das Schreiben sagst, kann ich hundertprozentig nachempfinden. Mir geht es ganz genauso. Und du hast ja auf jedem Bild eine andere Haarfarbe :)

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